Gesellschaft zeigt Angst vor Inflation!

Zuletzt aktualisiert: 8. Januar 2024│   Geschätzte Lesezeit: 2,6 Minuten

Die globale Corona-Pandemie zieht auch nach mehr als einem Jahr ihre Auswirkungen nach sich. Die Fiskal- und Geldpolitik sowie die der Krise geschuldeten Maßnahmen der Notenbanken steuern permanent im Sinne der wirtschaftlichen Interessen dagegen. Dennoch nahm eine Thematik in den letzten Wochen einen ganz besonderen Stellenwert ein, die besonders den Bundesbürger*innen enorm zusetzt: Inflation!

Intensive Diskussionen innerhalb der Finanzwelt

Tatsache ist, dass derzeit in der Finanzwelt kaum ein anderes Thema so intensiv diskutiert wird wie die Inflation und die damit einhergehenden Preissteigerungen. Schon traditionell und aus historischen Gründen ist auch die deutsche Öffentlichkeit bei diesen Begriffen äußerst hellhörig, sensibel und voller Sorge. Blickt man auf die nackten Zahlen, so stieg die Teuerungsrate zum Jahresbeginn 2021 leicht an und betrug im Januar rund 1 Prozent sowie im Februar etwa 1,3 Prozent. Im Großen und Ganzen keine wirklich besorgniserregenden Werte, es sei denn, man vergleicht diese Faktoren mit dem Vorjahr, wo besonders im zweiten Halbjahr keinerlei Erhöhungen erkennbar waren und die Inflationsrate um die 0 Prozent betrug. Die Teuerungsraten im ersten Quartal des Jahres 2021 sind allerdings auch leicht nachvollziehbar, da zum einen die zeitlich begrenzte Mehrwertsteuersenkung endete und zum anderen die neue CO2-Abgabe wirksam wurde. Außerdem zogen die Preise für Rohstoffe wie beispielsweise Erdöl zuletzt wieder deutlich an.

Analysten und Ökonomen mit Bedenken

Trotzt der noch nicht so dramatisch erscheinenden Situation an den Finanzmärkten sehen viele Experten die Anzeichen eines enormen Preisanstieges als gegeben an. Selbst der Präsident der Bundesbank, Jens Weidmann, sprach zuletzt gegenüber den Medien von einer beginnenden Inflation und deutlichen Teuerungsraten. Die Märkte reagierten bereits und haben kürzlich Renditen von Anleihen der großen Industriestaaten zwischen 0,4 und 0,6 Prozentpunkte angehoben. Andere Analysten und Ökonomen relativieren die momentane Situation und verweisen auf die immer noch fortbestehende Pandemie. Sollte die Corona-Krise in naher Zukunft bewältigt werden, dann sei allerdings naturgemäß davon auszugehen, dass die Menschen lang vermisste Bedürfnisse nachholen werden. Eine Konsumnachfrage, die der Konjunktur zu einem neuen, enormen Aufschwung verhelfen dürfte und im Umkehrschluss auch die Preise steigen lassen würde.

Aktienmärkte im Aufwind

Die Angst vor einer dauerhaften Inflation mit verheerenden Folgen scheint unbegründet. Seit Beginn des neuen Jahrtausends und vor allem in den zurückliegenden zehn Jahren ist die Inflationsrate innerhalb der Industriestaaten konstant niedrig, obwohl die führenden Notenbanken eine globale Geldflutungspolitik betrieben. Die hierdurch steigenden Immobilienpreise und Aktienkurse hatten kaum Einfluss auf die Realwirtschaft. Preisanstiege nach Bewältigung der Corona-Pandemie dürften nach Ansicht vieler Ökonomen nur von begrenzter, kurzer Dauer sein. Die stetig umher geisternde Angst vieler Bundesbürger vor der Inflation sollte sich eher in eine Angst vor einer schleichenden Geldentwertung ausdrücken. Gerade konservative Anlageformen sind aufgrund des Zinsniveaus nicht dazu angehalten, Erfolg zu versprechen oder eine gute Altersvorsorge darzustellen. Die wichtigen internationalen Aktienindizes erleben derzeit einen enormen Aufwind, der trotz einiger Hindernisse noch Fortsetzung finden wird. Auch für die Notenbankchefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, ist ein kurzfristiger Inflationsanstieg in Anbetracht der momentanen Gesamtsituation noch kein Grund, unmittelbare Maßnahmen zu ergreifen.

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