Betriebliche Pflegeversicherung – große Vorteile für alle!

Zuletzt aktualisiert: 2. März 2022│   Geschätzte Lesezeit: 2,4 Minuten

Im Pflegefall zahlt die gesetzliche Pflegeversicherung nicht den vollen Teil der tatsächlichen Kosten. Differenzen sind so von den Versicherten selbst zu tragen. Hierbei können schnell erhebliche finanzielle Belastungen entstehen. Aktuell liegt der durchschnittliche Eigenanteil für Unterbringungen in einem Pflegeheim bei rund 2.150 Euro pro Monat.

Durch die betriebliche Pflegeversicherung (bPV) wurde ein Instrument geschaffen, was diesem Umstand Rechnung trägt und die Versorgung im Pflegebereich generationengerecht sowie nachhaltig absichert. Damit entstanden auch in diesem wichtigen Bereich der Gesundheitsversorgung etliche Vorteile für die Beteiligten und es können erheblich mehr Menschen gegen das Risiko einer anfallenden Pflegesituation abgesichert werden. Wegbereiter für diese betriebliche Pflegeversicherung war eine am 1. Juli des Jahres 2021 gestartete von den Arbeitgebern finanzierte tarifliche Pflegezusatz-Versicherung, die aus einer Übereinkunft zwischen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie und dem Arbeitgeberverband im Bereich Chemie, BAVC, resultierte. Unter dem Namen CareFlex Chemie erhielten binnen eines kurzen Zeitraumes von nur vier Monaten rund 430.000 Beschäftigte der Branche die neue betriebliche Form der zusätzlichen Pflegeversicherung.

Erfolgreicher Start der betrieblichen CareFlex-Pflegezusatzversicherung

Neben den etwa 409.000 tarifgebundenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, nutzen viele Unternehmen auch die Möglichkeit außertarifliche Beschäftigte in das neue Modell der betrieblichen Pflegeversicherung mit einzubeziehen, welches durch die privaten Krankenversicherungsunternehmen der Barmenia und der R+V initiiert wurde. Ein überaus erfolgreicher Start. Ohne Gesundheitsprüfung bietet sich den Arbeitnehmern/- innen die Chance ihre zusätzliche Pflegevorsorge aufzustocken und auch Angehörige mit abzusichern. Im Falle einer Pflege beläuft sich die Versicherungsleistung auf 1.000 Euro pro Monat (stationäre Pflege, Pflegegrad 2 bis 5) und 300 Euro pro Monat bei ambulanten Pflegemaßnahmen (Pflegegrad 2 bis 4). Laut einer noch kurz vor der Einführung von CareFlex durchgeführten Meinungsumfrage des Forschungsinstitutes INSA, sahen 45 Prozent der an der Studie beteiligten Beschäftigten das Angebot einer vom Arbeitgeber getragenen betrieblichen Pflegeversicherung als wertvolles und äußerst interessantes Angebot an.

Auch völlig unabhängig von einem Branchentarifvertrag können Unternehmen ihren Mitarbeitern/- innen eine betriebliche Zusatzabsicherung für die Pflege anbieten. Ein gutes Beispiel hierfür zeigt die Firma Henkel AG, welche bereits seit dem Jahr 2019 ihren etwa 9.000 Beschäftigten und Auszubildenden eine zusätzliche Absicherung für die Pflege in Kooperation mit der Deutschen Familienversicherung ermöglicht und die Kosten hierfür eigenständig trägt. Eine steuerliche Freistellung für die tarifvertraglich vereinbarte oder die unternehmensinterne, freiwillige betriebliche Pflegeversicherung steht noch aus. Die Freigrenze von 50 Euro konkurriert in diesem Fall mit anderen Arbeitgeberzuwendungen. Nach Auffassung vieler Verbände, der Gewerkschaften, der Arbeitgebervertreter und Versicherer ist es dringend erforderlich auch die Beiträge für die betriebliche Pflegeversicherung von Sozialabgaben und Steuern zu befreien und die Freigrenzen entsprechend anzupassen. Als wesentlicher Teil der Vorsorge und unter der Einbeziehung der produktspezifischen Merkmale sprechen etliche Kriterien dafür, das die politisch Verantwortlichen diesen Forderungen Rechnung tragen.

Weiterführende Quellen zu diesem Thema

1. Handelsblatt
2. PKV.de

Sending
Bewertung abgeben* 0 (0 Abstimmen)

Neueste Beiträge: